Beratung: Eine Person (Person A) hat ein Problem, eine andere Person (Person B) gibt einen Rat, wie es gelöst werden könnte.
Eigentlich banal.

Aber sehen wir genauer hin.
Gegenstand eines Beratungsunternehmens ist die Beratung gegen Entgelt, also nicht der gute Rat unter Freunden oder von Familienmitgliedern, der gratis gegeben wird.
Dadurch ist es mit der Banalität der Ausgangssituation vorbei. Trafen sich die Personen A und B eben scheinbar auf einer freien Ebene, hat tatsächlich jeder eine Hürde zu überwinden: Person A muss einen Preis entrichten, um einen Rat zu erhalten und Person B muss den Eindruck erwecken, Lösungen für die Probleme von A parat zu haben, die ihren Preis wert sind.

Welches könnten Ihre (als Person A) Motive sein, Ihr Unternehmen von mir (als Person B) beraten zu lassen?

Beginnen wir mit Ihrer Ausgangssituation.

Das stärkste Motiv, Beratungsleistungen einzukaufen, ist „Leidensdruck“ in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen. Damit sind nicht nur, wie es der Wortbestandteil „Leid“ suggeriert, geschäftliche oder persönliche Krisensituationen, Befürchtungen hinsichtlich allgemeiner ökonomischer oder sozialer Veränderungen, Auswirkungen erhöhten Wettbewerbsdrucks oder tiefgreifenden technischen Wandels gemeint.
Auch emotional positiv besetzte Ereignisse, Planungen oder Erwartungen, wie z.B. Produkt- und Verfahrensinnovationen, Einstieg in neue Märkte, Aufbau von Netzwerken, Expansion der Geschäftstätigkeit oder Maßnahmen zur Personalentwicklung erzeugen Fragen (Soll ich oder soll ich nicht?), die Unrast und schlaflose Nächte hervorrufen können.

Leidensdruck ist jedoch nur eine notwendige aber noch keine hinreichende Bedingung für den Weg zum Berater und den Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit.

Auf Ihrer Seite, also der Nachfrageseite, müssen zumindest zwei weitere Voraussetzungen erfüllt sein:

1.    Sie müssen überzeugt sein, dass die Situation mit Bordmitteln allein nicht zu meistern ist. Eine sorgfältige Einschätzung der eigenen personellen und zeitlichen Potenziale ist dafür erforderlich.
2.    Der wesentliche Input zum Beratungsprozess kommt von Ihnen! Der Berater ist kein Hellseher. Er kann Ihr Geschäft, Ihre Absichten, Sorgen und Hoffnungen nur verstehen, wenn Sie sie ihm so deutlich wie nur irgend möglich vor Augen führen. An der dafür notwendigen Zeit darf nicht gespart werden. Sie dürfen nicht ungeduldig werden! („Ich denke, der weiß und kann alles, bei dem Geld, was er abgreift. Grummel-Grummel“).

Betrachten wir nun meine Seite, die Seite des Beraters.

Hier kann – trivialer Weise – eine gut entwickelte Übersicht über Theorie und Praxis derjenigen wirtschaftlichen Situationen vorausgesetzt werden, für die ich Ratschläge zu erteilen gedenke.
Nicht trivial ist allerdings das, was in diesem Zusammenhang Theorie heißen kann.
Bezüglich der Wirtschaftswissenschaften muss festgestellt werden, dass sie für Firmengründer und KMU (Kleine und mittelgroße Unternehmen), meine bevorzugte Klientel, nicht allzu viel bieten. Letztlich ist es meine Aufgabe, partiell taugliche Denkansätze mit eigenen Erfahrungen zu einer pragmatischen Weltsicht und Vorgehensweise zu verbinden.